Montag, 21. Mai 2018

Wer suchet, der findet: AC/DC-Vinyl für 1€!

Der Wonnemonat Mai! Es scheint wirklich etwas an dieser alten Bezeichnung dran zu sein, denn bisher war dieser Monat wirklich sehr genüsslich für mich: Erst die Plattenbörse im WBZ Düsseldorf und dann noch kleinere, spontane Funde im Kölner Vinyl-Bermudadreieck am Hansaring sowie auf Flohmärkten. Dies alles führte schnell zu einer recht geplünderten Kriegskasse und daher scheint es mir jetzt - in Zeiten, in denen ich mich nur noch von Wasser und Polyvinylchlorid ernähren kann - angebracht, die Kaufexzesse vorerst zu beenden und stattdessen mal ein wenig Berichterstattung darüber zu betreiben - denn Schreiben kostet nix!

Also: Ein AC/DC-Album für einen Euro!
Ja, wo gibts denn sowas?

Ob man es glauben mag, oder nicht: immer noch auf dem Flohmarkt!
Ja, ich gebe es zu, die Märkte sind natürlich mittlerweile relativ geplündert, da auch der letzte in einer Tonne oder wahlweise auch Höhle lebende Mensch so langsam mitbekommen hat, dass Vinyl wieder lebt und man die alten Schätze durchaus auch für stattlichere Summen als 50 Cent oder 1€ das Stück abtreten kann. "Aggressiv" suchende und ganze Sammlungen aufkaufende Plattenläden, die es ja mittlerweile auch wieder an jeder Ecke gibt (und die schließlich auch ihre Regale füllen möchten), tun da natürlich noch ihr Übriges...

Doch wenn ich tatsächlich an einem Samstag mal freiwillig vor 8 Uhr morgens aufstehe, dann muss das schon was heißen - und dann verlange ich natürlich auch meine Belohnung dafür! Und so reiste ich also nach Köln, um zusammen mit meinem Vater nach Köln-Weidenpesch zu fahren, denn dort findet an der Pferderennbahn 3-4 mal die Woche einer der besseren Märkte in der Gegend statt. Und abgesehen von der wie immer fantastischen Bratwurst im Brötchen am Stand von Heinz, gibt es somit weiterhin das Auffinden folgender kultiger Objekte zu vermelden:


Fangen wir direkt mal mit dem Teaser an: "Flick of the Switch" von 1983!


Die hat wohl mal jemand mit in
die Badewanne genommen?

Bisschen siffig...
- naja, ist ja auch ne Rock n' Roll-LP!

Ja, ich gebe es zu: Natürlich sieht das Cover nicht top aus und dementsprechend habe ich auch nicht viel erwartet, als ich die Platte in Augenschein nahm, doch liebe ich ein Stück weit gerade diese "gerockten" Platten, denn es gibt nichts langweiligeres als eine völlig seelenlos-sterile "Deluxe-Plattensammlung" die ausschließlich aus Mint-Platten besteht. Plattensammlungen müssen "leben", da muss auch mal irgendein Teil zwischen stehen, dem man sein Alter tatsächlich ansieht und auch anhört und bei dem man sich jedes Mal, wenn man es auflegt, darüber freut, auf welchem Wege man es günstig und unerwartet irgendwo gefunden hat - soweit meine Meinung.



Dementsprechend nahm ich die LP also für den erwähnten Euro mit, denn alle Kratzer darauf waren mit dem Fingernagel nicht zu erfühlen und sollten daher auch nicht oder nur kaum hörbar sein. Es gab an diesem Stand aber noch mehr tolle Titel: AC/DCs "Powerage" und "Highway To Hell" sowie 2-3 Scorpions-Platten... aber die waren WIRKLICH gerockt: Teilweise zerrissene Cover; LPs, die man auch mit der besten Wäsche nicht mehr wirklich ans Laufen bekommt und mit denen man im Grunde nur seine Nadel beschädigt...
Ich blieb also vernünftig und somit nur bei der "Flick" ;) Mal sehen, was ich nach der noch ausstehenden Plattenwäsche zu ihr sagen werde - Bericht folgt!

Und natürlich gab es noch mehr zu entdecken...



"Tubular Bells" von Mike Oldfield: Immerhin 3€ musste ich hier investieren, aber a) habe ich dieses legendäre Album von 1973 bis heute noch nie gehört und b) sieht die LP absolut wie neu aus - ein super Mastering und damit einen damals wegweisenden Sound soll das Album ja auch noch besitzen. Letzteres interessiert mich zur Zeit sehr, da ich mit Supertramps "Breakfast in America" und Al Stewarts "Year of the Cat" zuletzt gleich zwei Alben auf dem Teller hatte, die berüchtigt für ihren superben Klang sind und diesen Ruf mir gegenüber auch durchaus bestätigen konnten - hier ist also nun ein weiteres dieser Referenzwerke in Sachen Sound!

"Glorious Stereophonic Sound"
- ich erwarte so einiges!

Dieser Hinweis auf dem Backcover
schießt den audiophilen Vogel ab! ;)

Und natürlich muss auch das "Ich kaufe Platten, obwohl ich sie zuhause schon stehen habe"-Syndrom bedient werden - Kate Bushs Debutalbum (Leser des Blogs werden sich erinnern!):


Die LP sah einfach zu gut erhalten aus, um sie für 2€ liegen zu lassen...

Die Plattenhülle ist die der üblichen
deutschen Pressung, aber das Label
sagt: "Made in Sweden" - seltsam!

Zum Schluss (und tatsächlich am mehr oder weniger letzten Stand, den ich mir angeschaut habe) lies ich noch einen Euro für diese schöne (und in Sachen Tonträger fast neuwertige!) Doppel-LP von Bill Haley springen. Wert sind diese meist in den 80ern erschienen Sampler in der Regel zwar nichts, doch mir gefallen sie musikalisch einfach gut - viel Rock n' Roll-Historie zum kleinen Preis!




Was mir ein wenig Sorgen macht, sind die Jahresangaben auf dem Backcover: 1968, 1973 und 1976 könnte auch bedeuten, dass es sich hier um Re-recordings, also um (meist lizenzrechtlich bedingte) Neuaufnahmen alter Stücke handelt - das wäre natürlich schade! (Sowas habe ich letztens erst mit einer Carl Perkins-CD gehabt - etwas herzlose 80er-Neuinterpretationen seiner 50s-Hits.)
Aber vielleicht habe ich ja Glück - auch hier werde ich Bericht erstatten!

Zum Schluss noch ein aktuelles Bild aus meiner Küche - damit niemand denkt, ich hätte übertrieben, als ich "Wasser und Polyvinylchlorid" schrieb ;)

Naja, die foxy ladies links neben Jimi sehen doch
wirklich ganz lecker aus, oder etwa nicht?!

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