Samstag, 20. Januar 2018

Yo, DJ, spin de platen!


Die wohl wichtigste fixe Kategorie eines Plattenblogs!
Ich verspreche: Diesmal kein langes Drumherumgeschreibe und auch keine schlechten Witze - es geht direkt ans Eingemachte!

Interpret: Fleetwood Mac
Release: Little Lies (Extended Version) [12"-Maxi]
Erscheinungsjahr: 1987 (gutes Baujahr!)
Katalognummer: 920 761-0 D
Herkunft: Vor Jahren auf dem Flohmarkt an der Pferderennbahn in Köln-Weidenpesch gekauft - 1€?

Tracklist:
B1: Little Lies (Dub Version) - A1 & B1 remixed by Jellybean.
B2: Ricky (previously unreleased!)

Der Beweis, dass man einen Euro besser einsetzen kann, als davon einen Hamburger bei McDonalds zu kaufen (früher gabs wenigstens noch einen Cheeseburger dafür - das wäre dann natürlich ein gänzlich anderer Diskurs!)...
Hier wurde ganz schön gearbeitet: Flotter, ziemlich flott sogar, kommt der Track daher und eine treibende Synthiebassline hat der Song ebenfalls spendiert bekommen. Aus einem etwas verträumten Country-Pop-Song wird somit ein richtiger Hi-NRG-Dancefloortrack - ohne aber dabei billig zu wirken! Im Gegensatz zur weit verbreiteten effekthaschenden Sample-Remix-Kultur der 80er (ob nun Falco, Modern Talking oder Ultravox - findet man leider fast überall!), wird hier geschmackvoll Percussion ergänzt und schick mit - nach wie vor! - beeindruckend klaren Stereoeffekten auf den Stimmen gespielt.



Überhaupt sind ja die vielschichtigen und abwechslungsreichen Vocals bei Fleetwood Mac immer einer der Hauptfaktoren, wieso diese Songs eine so schier endlose Halbwertszeit zu besitzen scheinen - der "Traumfaktor" setzt bei mir nach Jahren auch heute noch ein, wenn Lindey, Christine & Stevie zusammen, abwechselnd, oder meinetwegen manchmal auch aneinander vorbei singen.
Ihr seht: Es fällt mir schwer zu beschreiben, was Fleetwood Mac so stark und einzigartig macht. Das Drumming von Mick Fleetwood ist erstmal nicht auffällig, wird aber nachdem man ein paar Alben der Band gehört hat zu einem starken Wiedererkennungsmerkmal. Dasselbe gilt natürlich auf für Buckinghams Gitarrenspiel, dass stets songdienlich, ja, oft geradezu minimalistisch daherkommt; doch seine Melodien sind an Effektivität kaum zu überbieten und so ist es auch in "Little Lies" bzw. auf dem ganzen fantastischen "Tango In The Night"-Album.



Insgesamt also eine Single, die sich wirklich zu besorgen lohnt, wenn auch der Dub-Remix auf der B-Seite eher wie eine abgespeckte Fassung der A-Seite klingt und daher verzichtbar ist. Dafür wird man aber mit "Ricky" wieder besänftigt: Hier haben wir es mit einem Song der Marke: "too cool not to release as a b-side, yet not good enough to make it on the album" (Zitat eines YouTubers) zu tun, wobei ich ergänzen möchte: Er würde auch stilistisch ziemlich aus dem 'Tango'-Album herausstechen, denn er klingt fast wie Fleetwood Mac aus dem Jahre 1975 - ziemlich roh, zuweilen gewollt rumpelig und sehr mystisch! Gefällt!

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